Rolf Schweizer

Rolf Schweizer

1954 – 1966

kam 1954 zunächst als Student am Kirchenmusikalischen Institut Heidelberg (heute Hochschule für Kirchenmusik), dann bald als hauptamtlicher Kirchenmusiker an die Johanniskirche, ganz geprägt vom Konzept der „erneuerten evangelischen Kirchenmusik“, wie sie bis heute hier praktiziert wird: Kirchenmusik ist und nimmt Teil an der Aufgabe der Verkündigung und am Lob Gottes und ist Dienst in und an der Gemeinde. Zielbewusst gründete er einen Jugendsingkreis und begann mit der Kinderchor-Arbeit. Daneben entstand ein Flötenkreis, zum Posaunenchor stießen neue Mitglieder und aus dem Kirchenchor wurde die Johanniskantorei. Durch die verschiedenen musikalischen Gruppen wurde es jetzt möglich, viele Gottesdienste über den Gemeindegesang und die Orgelmusik hinaus musikalisch mitzugestalten. Daneben begann Rolf Schweizer, mit der Kantorei auch größere Werke der Kirchenmusik aufzuführen: Bach-Kantaten, „Die Tageszeiten“ von G.F. Telemann, die Johannes-Passion und das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach. Zur musikalischen Tätigkeit der Gemeinde zählten ebenso „diakonische“ Einsätze in Altersheim und Krankenhaus.

Über den Lindenhof hinaus bekannt wurde Rolf Schweizer schon bald durch seine ersten neuen geistlichen Lieder, die hier entstanden und von der von ihm im Rahmen seines Auftrags als Jugendkantor gegründeten „Jungen Kantorei“ uraufgeführt und eingespielt wurden: Singet dem Herrn ein neues Lied; O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens u.a. Bis heute gehören diese Lieder zu den meistgedruckten und -gesungenen im deutschsprachigen Raum. Mit seiner Berufung zum Kirchenmusikdirektor und Landeskantor nach Pforzheim verbreiterte sich für Rolf Schweizer die Basis für seine Arbeit, die ihn zu einem der führenden Kirchenmusiker Deutschlands werden ließ. Nach der Pensionierung lebte er in Selb in Bayern, wo seine Tochter Constanze Schweizer-Elser als Kantorin tätig ist. Dort verstarb er am 6. Juni 2016.